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Hollinek Mag. Richard

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  • AT, Purkersdorf
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11. Feb 2015 3311

Sanduhr-Unfug

Mit Digitech, Blizz, Monit und Co. hatte ich bis Ende 2014 nichts am Hut. Dann hat meine 6,80 Euro Eduscho Funkuhr bei der Falkenstein Klassik den Geist aufgegeben. Joschi Weithaler sprang ein und borgte mir seinen Mistral. Vielen Dank noch einmal! Jetzt habe ich einen eigenen Mistral und möchte ihn nicht mehr missen.

Dennoch war ich erfreut als ich las, dass man nunmehr eine "Sanduhrklasse" in die Staatsmeisterschaftswertung aufgenommen hat. Allerdings dauerte die Freude nicht lange: Unsinniger Weise darf man Mistral und Co auch hier verwenden - allerdings NICHT bei Schnittprüfungen(?!).

Mit einiger Phantasie kann man sich das in der Praxis so vorstellen:

Ich habe einen eingeschaltenen Mistral auf dem Brett kleben, den Handtaster griffbereit. In der Hand halte ich eine mechanische zwei Zehntel Stoppuhr. Ein Rallyemarshal hält mich an, um zu kontrollieren. "Haben Sie den Mistral gedrückt?" fragt er mich. "Nein, ich habe nur die mechanische Stopuhr gedrückt ..." antworte ich. Wird er mir das glauben? Wenn ich der Marshal wäre - ich würde es nicht glauben!

Dieses Reglement lädt ja gerade zum Schummeln ein und es ist auch unkontrollierbar. Man kann nicht nur ein bisschen schwanger sei. Entweder oder! In der Sanduhrklasse darf es nur MECHANISCHE Uhren und Tabellen geben!

Zitat eines Offiziellen bei einer ADAC-Rallye in Deutschland: "In der Sanduhrklasse muss man darauf achten, dass nichts elektronisches im Auto mitgeführt wird, sonst wird geschummelt was das Zeug hält".



Mit freundlichen Grüßen

Mag. Richard Hollinek
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Kommentare

Jiro
11. Feb 2015

Hallo!
Es gibt einige Rallyes, bei denen werden Timingprüfungen mittels Tageszeit gemessen! Sprich, man benötigt eine genaue Veranstalterzeit, die man meistens beim Veranstalter holen kann. Synchronisiert man eine analoge Uhr in der Früh, kann man bis zum Nachmittag damit rechnen, dass diese ca. 1-2 sec.(!!!) falsch geht (Auskunft renomierter Uhrmacher) und man damit keine Chance hat eine Timingprüfung ordentlich zu absolvieren.
Die Mistral kann man während einer Schnittprüfung im Handschuhfach oder woanders verstauen um nicht verdächtigt zu werden...

LG Fritz

hollinek
12. Feb 2015

Hallo Fritz,
da erzählst Du selbst mir nichts Neues. Ich habe vier mal an der Ennstal bzw Planai teilgenommen, dort geht es ja auch. Es ist klar, dass wir dort unsere Uhren mehrfach am Tag an die Veranstalterzeit angepasst haben (so gut es eben ging). Schau Dir einmal die Zeitabweichungen der Spitzenleute dort an! Damit kein Missverständnis aufkommt: bevor ich eine so "halbe" Sanduhrklasse fahre, fahre ich lieber in der offenen Klasse.
LG Richard

Jiro
12. Feb 2015

Hallo Richard!
Man kann natürlich vor jeder Timingprüfung die Analoguhr neu synchronisieren, dazu benötigt aber dort eine genaue Zeit, was wiederum nur mit einer Funkuhr oder dergleichen möglich ist, machbar ist alles...
LG Fritz

peterstaud
12. Feb 2015

Lieber Richard,
du sprichst mir aus der Seele (zugegeben, wir haben schon so manche Rallye miteinander bestritten und haben ähnlich Vorstellungen über den Einsatz von technischen Hilfsmitteln).
Die Unsinnigkeit der neuen Regelung beginnt damit, dass die analogen Stoppuhren ausschließlich bei Schnittsonderprüfungen zu verwenden sind. Der wirkliche Vorteil von Digitech oder Blizz liegt ja in der Programmierung von Timingprüfungen – und siehe da, dort darf man sie verwenden.
Dass eine synchronisierte Veranstalterzeit und die automatische Einstoppung bei sichtbaren Lichtschranken gegenüber der Handstoppung – halt, bedeutett das nicht eigentlich Sanduhrklasse – einen Vorteil von ca 1 bis 2 Zehntel pro Messung bringt weiß ich aus eigener Erfahrung. Mit einer Funkuhr, die nichts anderes kann, als die Zeit anzuzeigen (Temperatur und Datum werden wohl nicht über Sieg oder Niederlage entscheiden), ist man für eine Sanduhrklasse ausreichend gerüstet – vorausgesetzt der Veranstalter synchronisiert seine Uhr auch mit der Funkzeit. Wer gut ist, kann die eventuelle Abweichung gegenüber der Veranstalterzeit mit entsprechend verzögerter Einstoppung ausgleichen. Oder man hat halt mehrere Funkuhren mit und schaut, welche am besten passt.
Also zusammengefasst bedeutet Sanduhrklasse für mich, dass man nicht mit automatisch einstoppenden und programmierbaren „Zeitcomputern“ fahren darf und elektronische Schnitttabellen verboten sind. Gefragt ist Geschicklichkeit beim händisch Stoppen, Ablesen der Uhr, Vergleichen mit der geschriebenen Tabelle, richtiges Reagieren auf Abweichungen, etc.
Ob Stoppuhr und Wegstreckenzähler analog oder digital anzeigen, ist eher eine kosmetische Frage. Diese sollte jeder für sich beantworten – am besten dadurch, ob es zum Baujahr des Autos passt.
Liebe Grüße, Peter

hollinek
12. Feb 2015

... ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass Du Deine super Ergebnisse ganz ohne Mistral und Co eingefahren bist. Bei einigen Erfolgen durfte ich als "Sandsack" dabei sein.
LG Richard

Jiro
12. Feb 2015

...wir verwenden die Mistral (diese habe ich auch erst seit 2 Jahren, vorher sind wir nur mit digitaler Stoppuhr gefahren) eigentlich nur als Stoppuhr, der Vorteil ist nur dass sie beleuchtet ist und piepst. Weiters sind bei uns nur Papierschnitttabellen zu finden, kein Schnittrechner.
Wie man die Zeit synchronisiert, mit Stoppuhr oder Mistral, ist vollkommen egal, das traue ich mir zu, dass ich in einem Bereich von 5/100 sec. agiere. Also kann man gleich mit Kabel synchronisieren. Sprich, der Unterschied bei Timingprüfungen ist verschwindend gering...
Ich finde, die Kunst liegt beim Schnittfahren, ob eine Papiertabelle oder ein Schnittrechner verwendet wird, macht einen großen Unterschied!
LG Fritz

Jag68
15. Feb 2015

Die Diskussion zeigt sehr anschaulich, dass es kein Schwarz und keine Weiß gibt und offenbar eine klare, transparente Lösung nicht leicht zu finden ist. Der Grund ist sehr einfach: es gibt sehr unterschiedliche Veranstaltungen, solche mit Referenz auf die korrekte Tageszeit, über selbst einstoppen beim LS, etc. alles bieten. Um programmierbare Timings hintanzustellen, könnte man, wie auch von manchen Veranstaltern praktiziert, die Zeitvorgaben erst vor der jeweiligen Übung bekannt geben.
Wir fahren mit digitalen Stoppuhren um € 8,70 von Conrad und papierene Schnitttabellen. Wenn eine Tageszeit gilt, dann nehmen wir dazu eine synchronisierbare Uhr von Digi-Tech (aus dem Trainingsset "Coach")Dazu ein VH Trip oder Halda, je nach Auto. Ob wir benachteiligt sind oder nicht, darüber kann ich nicht urteilen. Wenn wir abgeschlagen landen, dann sind das - zumindest bei uns - eindeutig Fehler vom Piloten, und manchmal vom Co Piloten. So schaut's aus.

Karl
15. Feb 2015

Da schließe ich mich dem Hannes Frech an...! Als wir noch regelmäßig Classic Veranstaltungen gefahren sind, waren wir eigentlich sehr gut ausgerüstet! Top Funkuhr, TERRA TRIP 202+ und papierene Schnitttabellen...! In 5 Jahren mit ca. 30 Bewerben war außer einem Klassensieg, einmal 3.Klassenrang und 2x vierter Gesamt nicht viel zu holen ...für uns... und was da alles schuld war! Als ich spaßhalber 2 Classic-Bewerbe mit meinem 944er ohne jegliches techn. Hilfsmittel, dafür aber einem Kilometerzähler der ca. 15% Abweichung hat bestritt, konnte ich beim ersten Mal den Gesamtsieg, beim 2. Mal den vierten Platz (1/100 Sek. auf Platz 3) verbuchen! So---was soll ich nun sagen? Eines weis ich jedenfalls: Moderne Rallye`s - denen ich mich seit 3 Jahren nun wieder vermehrt widme - sind weit leichter zu fahren...da Start, dort Ziel - wer ist der Schnellste, ist viel einfacher....!

mfG
Karl

hollinek
17. Feb 2015

Die Diskussion trifft nicht ganz meine Kritik an der sogenannten neuen Sanduhrklasse: Die dort vom ÖMVV aufgestellten Regelnsind weder Fisch noch Fleisch und unkontrollierbar. Es werden ohnehin nur wenige dort starten. Ich auch nicht.

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